Bloggen für den guten Zweck
Es ist August, doch das Wetter erinnert mehr an den Herbst, als an den Sommer und die Temperaturen machen mehr Lust auf Kaffee und Kuchen, als auf Eis oder Freibad... Passend dazu fiel mir heute morgen die Aktion Bloggen für den guten Zweck von kaffee.de ins Auge, die ich euch hier kurz vorstellen möchte. Eine schöne Idee, die Bloggern ermöglicht, an einem durch kaffee.de und den gemeinnützigen Verein Deutsche Tafel e. V. gestifteten sozialen Projekt teilzunehmen, bei dem jeder über die Aktion verfasste Beitrag mit einem Stück Kuchen gezählt wird, das der Tafel für Bedürftige zugute kommt. Für jeden 25. Eintrag gibt es zudem 500 Gramm Kaffee extra. Die Tafeln e. V. kümmert sich um die Verteilung. Jeder Beitrag hilft somit, den Kuchenzähler um eins hochzusetzen und spendet ein Stück Kuchen für die Tafel. Der Artikellink muss zuletzt an redaktion@kaffee.de gesendet werden. Es lohnt sich also, teilzunehmen und mit einem kleinen Eintrag eine große Freude zu bereiten. Zur Aktion geht es hier: http://www.kaffee.de/blog/bloggen-fuer-den-guten-zweck |
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Act 2
Kälte - oder: eine Erinnerung in Prosa A. breitet den dunkelblauen Schneeanzug auf der kleinen Sitzbank aus und hebt den Jungen ebenfalls hinauf. Sie steckt vorsichtig seine Füße in die dick gefütterten Hosenbeine und hilft ihm, den Weg mit den Händchen in die Ärmel zu finden und die Fäustlinge überzuziehen. Als sie ihn fertig angezogen hat und vorsichtig auf den Boden stellt, tut er einige tapsige, unbeholfene Schritte und blickt sie mit einem ganz seltsamen Blick an. Als er zu weinen beginnt, laut und überfordert und unglücklich, dreht sich die Welt um sie herum unbeirrt weiter, doch in ihrem Kopf springt die Zeit zurück und steigt an einem Moment wieder ein, der bis jetzt vergessen schien. Wie der Arm eines Plattenspielers, der aus dem Takt gekommen und an der falschen Stelle wieder aufgesetzt worden ist, kehren Erinnerungen, Eindrücke und Gefühle einer Zeit zurück, die eigentlich weit zurück geblieben sein müsste. Ihrer eigenen Kindheit. Vor ihrem Gesicht sieht sie wieder den violetten Schneeoverall von vor vielen Jahren und spürt seine warme Umarmung weich auf der Haut. Sie fühlt wieder die Angst, die nicht da sein sollte und geboren worden ist aus einem anderen Gefühl aus dem Nichts, aus der Irrationalität ihres kindlichen Denkens und einem leisen Phantomschmerz, der über ihrem ganzen Sein liegt, ohne dass sie wüsste, was es ist, das sie verloren hat, das ihr so schmerzt und sie daran hindert, ausgelassene Freude zu verspüren. "Wenn ich jetzt sterbe", denkt das 5jährige Mädchen und in ihrem Bauch nistet sich ein großes, schmerzendes Loch ein, das sich füllt mit Schuldgefühlen und Trauer. "Wenn ich jetzt sterbe, haben meine Eltern diesen wunderschönen Schneeanzug umsonst gekauft. Dann hängt er ganz einsam an der Garderobe und kann seinen wunderbaren Zweck nichtmehr erfüllen." Sie hat Angst, dass der Anzug nicht für sie bestimmt ist. Dass sie ihn nicht haben sollte und er zu gut sein könnte. Denn schließlich könnte alles von einem auf den anderen Moment vorbei sein. Einfach so. Und der Gedanke an den nutzlosen Anzug und die Traurigkeit dieser Bestimmung brennt ihr eine kleine Narbe ins junge Herz. Eine Narbe, die jetzt, wo sie ins tränenüberströmte Gesicht des kleinen Jungens blickt, wieder spüren kann, frisch und noch immer nicht verheilt, voller abgekratztem Schorf. Was bedeutet sie, fragt sie sich. Was bedeutet dieser Schmerz? Sie nimmt den Kleinen auf den Arm und trägt ihn nach draußen, wo der samtweiche, weiße Schnee seine Gedanken fängt und das Lächeln auf sein Gesicht zurückbringt. Sie bleibt mit der Kälte im Inneren, die nicht weichen will, allein. |
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Act 1
~Ich erinnere mich sehr gut daran, dass der Schnee in dieser Nacht wie feiner, dichter Staub zur Erde rieselte und sich sanft auf die dünne Schneedecke, die sich schon am Vortag über die düsteren Straßen gebreitet hatte, legte.
Unvollständig und literarisch very very incomplete^^ Hoffentlich bald ausgebessert. |
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Obsession
Sag mir erst: ________________________ Alt^^ Aber vlt noch immer nicht veraltet. Stand: März oder April 2009 |
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Dedicated to fading neverland
I remember times That night
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Der verschwundene Ort
Ich zitterte vor Kälte in der regnerischen Novembernacht Ich zitterte vor Glück als du mich in deine Arme geschlossen hast Ich zitterte vor Angst Alleingelassen in einer fremden Welt in der alles fehlt, was mich einst barg was mich tröstete was mich festhielt fing vor den tausend Fallen des Wahnsinns rettete Ich stehe hier und zittere auf dem kleinen Fels der emporragt aus dem warmen, tröstlichen Sumpf der mich versteckte ging unter dem trüben Wasser in einem Raum aus perfekter Isolation und Stille blind und taub und der Schmerz floss aus und wurde eins mit dem flüsternden Tränenmeer unsichtbar Ich konnte dir nicht helfen Ich konnte bis zuletzt nichts für dich tun Du hast gewartet bis die Furcht verschwand und sich das Beben in Herz und Körper legte ich wollte warten bis auch deine Seele sich öffnen würde bis auch du deinen Frieden machen könntest aber ich war bis zuletzt nicht genug um an dich heranzukommen Die Zeit stürmte vorbei in einem endlosen Auf und Ab aus Herbstfarben und bittrer Mandel wie ein Zug durch einen ausgestorbenen Bahnhof rauscht rücksichtslos ohne umzukehren und die Verlorenen flehen zu hören Ich kann nicht aussteigen an diesem Ort der irgendwann verschwand in mir selbst in uns beiden in deinen Armen meiner Seele an dem Ort, zu dem ich immer laufen konnte Immer kommen zitternd weinend überwältigt von seiner Schönheit blind vor Furcht Die Vergänglichkeit verschlang auch ihn und sein zerfetzes Bild in meinem Innern zerfällt in tausend Splitter auf dem blutigen Boden den du aus Lügen legtest und das sterbende Mondlicht bricht sich ein letztes Mal in den Scherben. zitternd An diesem Ort verloren irgendwo in der Finsternis wartest du dort noch immer? Allein Darauf, dass die Zeit sich kehrt und ich es schaffe dich ganz zu machen. vergeblich |
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Und manchmal brennt in mir dieser stumme Schrei wenn der Regen kommt und der Anzugmensch auf der Parkbank die Krawatte schiefträgt und er klammert sich an seine Laptoptasche einsam und er schaut mit einem ganz traurigen Blick in die Ferne und es zerreißt mein Herz in stiller Qual weil es manchmal nichts Traurigeres gibt
Man kann nicht werden was man nicht ist. Man kann nur dessen Maske tragen und deren Sklave werden, dieses Dasein sein Leben lang ertragen und lächeln, lächeln, lächeln, um zu verstecken, wie sie an einem zehrt. Und doch ist die Versuchung süß. So süß die Begierde nach Akzeptanz, so zart das Verlangen nach Liebe. Man verkauft seine Seele. Um anderen zu beweisen, wie rein und herrlich sie ist. Man flieht hinter die fremde Existenz und das fremde Wesen, das man zu spielen begonnen hat und nicht mehr aufhören kann.
Er trägt eine Maske, der Mensch auf der Bank. Viel zu eng für sein Gesicht, das erst Mitte zwanzig scheint. Alle Menschen in seinem Büro tragen ihre Masken. Hinter ihnen wird ihre Unsicherheit weggesperrt. Und Dinge, Charakterzüge, die das Gegenüber nicht wissen muss. Masken, die Kompetenz vermitteln wollen, obwohl man ängstlich ist, Masken, die Einverständnis symbolisieren, obwohl man misstrauisch ist, Masken, die Sympathie heucheln, aber die eigentliche Abneigung verschlucken. Sie setzen sie immer auf und ab. Viele verschiedene. Situationsabhängig. Und gewissermaßen jede eine kleine Facette aus ihrer Persönlichkeit. Anonymität möchte gewahrt sein. Geheimnisse verschwinden so bequem hinter der reinen Kulisse. Im seinem Büro ist niemand mehr ganz er selbst.
Aber es gibt für jeden von ihnen einen Menschen, der hinter diese lügnerischen Schutzfassaden blicken kann. Und er hilft ihnen, sich selbst nicht zu verlieren angesichts den Dingen, die man von ihnen zu sein erwartet, die sich gehören zu sein, die angenehm zu sein wären… Für jeden. Nur für den jungen Mann nicht. Und nun hat er Angst, er selbst zu sein. Und niemand Niemand hört ihm zu, wenn sein Herz schreit: Lass meine Emotionen nicht länger hinter dieser Maske ersticken! Und er wird sich selbst So fremd. Und er möchte fallen Aber niemand wird ihn auffangen Weil niemand da ist Niemand ihn wirklich kennt Niemand sein Innerstes, sein Wesen kennt Und all das. All das, das weiß er gar nicht. Er sitzt nur da auf seiner Bank und isst sein kaltes Sandwich. Und schaut in die Ferne. Und sein Herz ist ganz kalt.
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